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  Da einige Rinderrassen ihrer Stammform näher sind als andere, gibt es seit langem die Idee, ein dem Auerochsen ent­spre­chen­des Rind rückzuzüchten. Das Heckrind war das erste Resultat dieser als Abbildzüchtung bekannten Zuchtmethode, doch wird dessen Authentizität oft für unzureichend befunden. TaurOs Project ist ein neueres, multidisziplinäres Projekt, wel­ches mit den ursprünglichen Rassen aus Südeuropa und an­de­ren Robustrassen arbeitet.


Heckrind-Stier der Wörth/Steinberg-Zuchtlinie;
Bild: Walter Frisch↑ (Lizenz↑)

Jungtiere
Kalb und Jungrind
Noch nicht zuchtreife (juvenile) Jungtiere werden bis zum sie­ben­ten Monat als Kalb bezeichnet und vom achten bis zum zwölften Monat dann als Jungrind. Erste Brunstanzeichen treten im Alter zwischen sechs und zwölf Monaten auf und zeigen die Geschlechtsreife an. Da die Jungrinder in diesem Alter kör­per­lich noch nicht für eine Belegung gebaut sind, werden sie erst mit einem Alter von 15 bis 20 Monaten zugelassen. Dann haben sie etwa ein Gewicht von 350 bis 400 kg Lebendmasse.
Im Alter von etwa vier bis zwölf Monaten heißt das Jungtier auch Fresser (je nach Geschlecht Bullen- oder Färsefresser, bei der Abstammung von zwei verschiedenen Rassen Kreu­zungs­fres­ser), sofern es der Milchviehhaltung entstammt. Das Mutterrind eines Fressers ist demzufolge eine Milchkuh. Wie die Bezeichnung Fresser vermuten lässt, ist das Tier von diesem Alter an nicht mehr auf die Milch der Mutter oder sogenannte Milchaustauscher angewiesen. Es ernährt sich ausschließlich von Raufutter und Kraftfutter. Je intensiver die Haltung, desto früher erfolgt die Entwöhnung von der Mutter und der Milch:
• Milchviehhaltung: zwei bis drei Monate
• Mutterkuhhaltung: vier bis sechs Monate
Dementsprechend wird das Tier früher oder später als Fresser bezeichnet.

 

Absetzer
Demgegenüber entstammen Absetzer – ebenfalls Kälber oder Jungrinder – dem Produktionsverfahren der Fleisch­rin­der­hal­tung. Sie werden bis zum Zeitpunkt des Absetzens (im Alter von sechs bis elf Monaten) im Regelfall bei dem Mutterrind auf­ge­zo­gen und anschließend als Absetzer vermarktet oder aber bis zur Verwendung in der Zucht weiterversorgt oder bis zur Schlachtung gemästet.

Weibliche Rinder (adult)
Färse
Ein zuchtreifes (adultes) weibliches Rind wird mit circa 18 Mo­na­ten besamt (seltener bedeckt) und hat somit ein Erstkalbealter von etwa 27 Monaten. Bis dahin wird es als Färse oder (im Süddeutschen/Österreichischen) Kalbin bezeichnet. Weitere re­gi­o­na­le Bezeichnungen sind zum Beispiel Quie/Quiene oder Starke/Sterke (norddeutsch) und Gusti/Guschti (berndeutsch). Im Allgäu bezeichnet man weibliche Jungtiere als Schump(e).

Kuh
Erst nach dem ersten Kalben wird das geschlechtsreife weib­li­che Hausrind als Kuh bezeichnet (ein uraltes Wort: alt­hoch­deutsch kuo, indogermanisch *guou-). Dient die Kuh zur Milch- oder Fleischgewinnung, wird sie auch als Milchkuh bezeichnet. Eine Kuh, die ausschließlich ihr Kalb aufzieht, nennt man Mut­ter­kuh. Eine Kuh, die (auch) fremde Kälber mit aufzieht, nennt man Ammenkuh.


Rinder; Bild: Scott Bauer↑ (Lizenz↑)

Schnitzkalbin
Ein sterilisiertes weibliches Rind (jedweden Alters) nennt man Schnitzkalbin. Hierzu gehören auch weibliche Tiere aus Zwil­lings­ge­bur­ten, bei denen eines der Zwillingskälber ein Bulle ist (Zwicke, Freemartin). Der sich entwickelnde Hormonhaushalt des Bullenkalbes verhindert über Verbindungen der Blutgefäße (Anastomosen) beider Mutterkuchen (Plazentae)  

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