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Bild: gemeinfrei

EMMERKORN
Urgetreide

mmer (Triticum dicoccum), auch Zweikorn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Weizen (Triticum). Er ist, zusammen mit Einkorn, eine der ältesten kultivierten Getreidearten. Diese Wei­zen­art↑ mit lang begrannten, meist zweiblütigen Ährchen wird heute in Europa kaum noch angebaut – wenn, dann im Wesentlichen der Schwarze Emmer, daneben gibt es den Weißen Emmer und Roten Emmer. Durch natürliche Selektion entstand aus dem Urgetreide Emmer der Schwarze Emmer (Triticum dicoccon var. atratum). Dieser wird als Win­te­rung angebaut, da er einen höheren Ertrag hat als Emmer. UV-bedingte Mutationen sind beim Schwarzen Emmer kaum möglich, da er sich durch seine schwarze Färbung gut davor schützen kann. Aus diesem Grund ist er genetisch das be­stän­dig­ste Ge­trei­de. Die Schwarzfärbung wird durch Beta-Carotin verursacht.
Seine Stammform ist der Wilde Emmer (Triticum dicoccoides). Der Emmer hat zwei Körner pro Ährchen, die fest von Spelzen umschlossen werden. Emmer kann bis zu 1,50 m hoch wachsen. Die enorme Höhe bereitet ihm unter Umständen aber Probleme in seiner Standfestigkeit.

 


Emmer gehört zu den ältesten kultivierten Getreidearten. Die Pflanze lässt sich bis 3000 v. Chr. zurückverfolgen. Ihren Ur­sprung hat sie im Nahen Osten, dort wird sie seit mindestens 10.000 Jahren angebaut. Durch die Ausbreitung des Ackerbaus kam der Emmer von Westpersien über Ägypten, Nordafrika und den Balkan bis nach Mitteleuropa.
Der Emmer galt zur Römerzeit als „Weizen von Rom“. Erst ab der Neuesten Zeit verlor er in Europa an Bedeutung; im Laufe des 20. Jahrhunderts stieg die Anbaufläche für Emmer jedoch wieder an.

Wildform
Wilder Emmer ist der Urvater der „Emmerreihe“ (mit 2n = 4x = 28 Chromosomen). Zu ihr gehören auch der Hartweizen (Triticum durum) und Kamut. Die Wildform des Emmer kann mit domestiziertem tetraploiden Weizen fruchtbare Kreuzungen eingehen.
Wilder Emmer kommt in der Südosttürkei, in Syrien, im Libanon, in Jordanien, Palästina, Israel und im östlichen Irak und Iran vor (Fruchtbarer Halbmond). Teilweise wächst er zusammen mit dem wilden tetraploiden Weizen (Triticum araraticum), mit dem er leicht verwechselt werden kann. Nach genetischen Un­ter­su­chun­gen (Özkan et al. 2002) ist der domestizierte Emmer mit den Wildarten der südöstlichen Türkei am nächsten verwandt.

Domestikation
Domestizierter Emmer hat ein AABB-Genom und eine feste Rhachis, die verhindert, dass sich das Getreide selbst vermehren kann. Bei Wildem Emmer bricht die Ährchengabel, wenn das Korn reif ist, und es kann sich verbreiten. Domestizierter Emmer wurde in Tell Aswad, in Abu Hureyra (Schicht 2) und Cayönü gefunden. Ob der Emmer aus Nevali Cori vollständig domestiziert ist, ist unklar. Seit der frühjungsteinzeitlichen Epoche des prä­ke­ra­mi­schen Neolithikums B (PPNB) kommt domestizierter Emmer regelmäßig vor.

29.3.2015 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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