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Gesundheitsschädlich

PHTHALSÄUREESTER

hthalsäureester [ftaːl…] (Phthalate) sind Ester der Phthalsäure↑ (= 1,2-Benzoldicarbonsäure) mit verschiedenen Alkoholen. Auch die Salze der Phthalsäure werden Phthalate genannt.

Verwendung
Der überwiegende Teil der industriell in großen Mengen erzeugten Phthalate wird als Weichmacher für Kunststoffe wie PVC, Nitrocellulose oder synthetisches Gummi verwendet. Die wichtigsten Vertreter der Phthalate sind Diethylhexylphthalat, (DEHP, Veresterungsprodukt aus o-Phthalsäure mit 2-Ethyl­he­xa­nol, wird teilweise alternativ als „Dioctylphthalat“ DOP be­zeich­net, ist als Isomer aber chemisch davon zu unterscheiden: Dioctylphthalat) und Diisononylphthalat (DINP). Dimethyl-, Diethyl- oder Dibutylphthalat kommen auch als Bestandteil von Kosmetik oder Körperpflegemitteln und pharmazeutischen Produkten zum Einsatz. Im Jahr 2010 wurde der Markt noch von Weichmachern auf Phthalat-Basis dominiert, gesetzliche Bestimmungen und steigendes Umweltbewusstsein erzwingen jedoch immer öfter den Einsatz phthalatfreier Weichmacher.

 


Toxikologie
Bei der Bewertung von Phthalaten muss man zwischen niedermolekularen (DEHP, DBP u. a.) und höhermolekularen Phthalaten (DINP, DIDP, DPHP u. a.) unterscheiden. DINP und DIDP wurden im Rahmen eines EU Risk assessments umfassend untersucht. Beide Produkte sind inzwischen auch im Rahmen von REACH registriert.
Niedermolekulare Phthalate sind gesundheitlich problematische Verbindungen, da sie im Verdacht stehen, wie Hormone zu wirken und beispielsweise Unfruchtbarkeit, Übergewicht und Diabetes beim Mann hervorzurufen. Eine EU-Untersuchung hat festgestellt, dass niedermolekulare Phthalate, Parabene und PCB unter anderem den Hormonhaushalt von männlichen Föten und Kindern stören, und so zu einer Feminisierung führen. Laut einer Studie aus den USA könnten Phthalate ebenfalls ein Risikofaktor für Frühgeburten sein.
Bei den in Medikamenten verwendeten Phthalaten gibt es bisher keine Hinweise auf eine Schädigung im Menschen, trotzdem schlägt die EMA eine Beschränkung des Einsatzes vor, da tierexperimentelle Studien auf Schädigungen durch aus­rei­chen­de Dosen hinweisen.
Als problematisch an niedermolekularen Phthalaten erweist sich außerdem, dass, wie nachgewiesen wurde, ihre Giftigkeit sich im Gemisch mit anderen Substanzen potenziert.

Verbreitung
Aufsehen erregte ein Beitrag des WDR-Magazins Plusminus, der auf Phthalate in Medikamenten hinwies. Auch das Ver­brau­chertest-Magazin Öko-Test veröffentlicht immer wieder Ergebnisse zu Phthalaten in verschiedenen Ver­brau­cher­pro­dukten wie in Kinderspielzeug und Sexspielzeugen. Zudem wird im Film Plastic Planet auf die globale Verbreitung von Plastik im Allgemeinen und diverse Gesundheitsgefahren der darin enthaltenen Weichmacher im Besonderen hingewiesen.
Als Weichmacher finden sie hauptsächlich bei Produkten aus PVC und bestimmten thermoplastischen Elastomeren An­wen­dung. In den meisten Standardkunststoffen, wie z.B. po­lyo­le­fi­ni­schen Verpackungsmaterialien sind sie nicht enthalten.

14.12.2014 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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