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  hatten bessere Heilungschancen als apathisch-ak­zep­tierende Patientinnen im selben postoperativen Stadium.

Mit der Psyche Krankheiten besiegen.

Einen starken Einfluss auf das Immunsystem scheint auch die Frage nach der sozialen Eingebundenheit oder nach der so­zialen Einsamkeit zu haben. Anhand zahlreicher sehr gut auf­ge­bauter Untersuchungen können wir feststellen, dass Menschen, die sich sozial vereinsamt fühlen und die für niemanden mehr Sorge tragen, zum Beispiel im Altersheim, eine signifikant nied­ri­gere T-Lymphozytenantwort auf Mitogene und eine ge­rin­ge­re NK-Zellenaktivität aufweisen als Menschen, die sich sozial eingebunden fühlen [5]. Besonders hervorzuheben ist die Tat­sa­che, dass nicht die Vielzahl der Beziehungen, sondern die Stärke der Bindungen maßgeblich für einen Menschen ist. Genauer gesagt: Eine einzige wirkliche Beziehung trägt mehr als eine Vielzahl an Bekanntschaften – auch in immunologischer Hinsicht.
Wichtig wäre noch, auf die Untersuchung von Bliemeister et al. (1992) hinzuweisen. Die Kieler Forschungsgruppe untersuchte HIV-infizierte Patienten und führte die hohe Variabilität der Ausbruchsgeschwindigkeit von Aids (von 2–16 Jahren) be­son­ders stark auf psychosoziale Faktoren zurück. Bliemeister und seine Kollegen stellten fest, dass Patienten, die sich die „Warum-gerade-ich“ Frage nicht ständig stellten, die ihre Krank­heit als Herausforderung auffassten, die über ihre Krank­heit und Verzweiflung sprechen konnten und die daran glaubten, dass sie ihren Gesundheitszustand selber beeinflussen konn­ten, wesentlich bessere T4/T8-Parameter aufwiesen als ihre Kontrollgruppe.
Zum Schluss sei noch auf die positive Beeinflussung des Im­mun­systems durch Humor hingewiesen: Die amerikanische Psychologin Kathleen Dillon und der amerikanische Herausgeber der Zeitschrift „Saturday Review“ modifizierten das Im­mun­sy­stem positiv durch „Lachtherapie“. Als Modifikatoren wurden in beiden Fällen humorvolle Filme angewendet, die täglich etwa 15 Minuten lang für intensives Lachen sorgten. Beim Lachen wer­den unter anderem Endorphine ausgeschüttet, die stimulierend auf die Lymphozytenaktivität und ganz besonders auf die IGA-Ausschüttung wirken. Norman Cousins schreibt seiner Hu­mor­the­ra­pie zu, dass er von Morbus Bechterew geheilt wurde. Und Kathleen Dillon stellte fest, dass diejenigen Versuchspersonen, die auch im alltäglichen Leben häufig Humor als Copingstrategie einsetzten, eine höhere IGA-Ausgangsbasis hatten als die ver­gleich­bare Kontrollgruppe. Siehe auch: Lachen ist gesund↑.

 

Zusammenfassung
a) Sinn bedeutet, „die beste Möglichkeit im Hintergrund der Wirklichkeit“ zu realisieren. Oft sind es geringfügige Än­de­run­gen, die Hilflosigkeit beseitigen helfen und Sinn in das Leben eines Menschen bringen. Deshalb sind folgende Fragen wichtig: „Wo kann und soll ich etwas in meiner Umgebung, in meinem Leben oder an meiner Einstellung ändern? Was kann ich durch diese Situation lernen? Wie kann ich an ihr wachsen? Kann es sein, dass ich an der Situation nichts ändern kann, aber ich bestimme, wie ich sie trage!“ In solchen Augenblicken schrumpft die Macht des Stressors.
b) Sinn realisieren wir auch immer wieder in sozialen Kontakten. Nicht die Anzahl der Beziehungen ist wesentlich, sondern die Intensität der Bindungen. Je besser die Be­zie­hungs­ge­stal­tung (Kommunikation und Konfliktlösungen) eines Menschen ist, umso unkomplizierter und erfreulicher sind seine sozialen Kontakte.
c) Positive Bewältigungsstrategien (Copingstrategien) werden erlernt. Sie können daher – sofern dies als sinnvoll an­ge­se­hen wird – auch immer wieder „verlernt“ oder „umgelernt“ werden. Demzufolge sollten wir uns von Zeit zu Zeit fragen: „Wie gehe ich mit den Schwierigkeiten, also Herausforderungen, des Lebens um? Sind meine früh erlernten und dann au­to­ma­ti­sier­ten Bewältigungsstrategien in meiner jetzigen Le­bens­si­tu­a­tion noch sinnvoll? Passen sie zu meiner jetzigen Reife?“
d) Glück wird dann erlebt, wenn wir Dinge tun oder erleben, die die Welt um uns herum vergessen lassen. Dazu gehört, dass wir uns herausgefordert, aber nicht überfordert fühlen. „Wahres Glück erlebt man nicht dann, wenn man tut, was einem gefällt, sondern wenn es einem gefällt, was man tut“ [6].
e) Chronischer Stress schwächt das Immunsystem. Unsere Bewertung entscheidet jedoch maßgeblich darüber, ob eine bestimmte Lebenssituation als Stressfaktor oder als Her­aus­for­de­rung erlebt wird. Es gibt natürlich auch Situationen, die auf alle Menschen als Belastung wirken. Hier kommt es auf zu­sätz­li­che Faktoren an, die eine Gegenkraft besitzen: pos. Be­zie­hun­gen, der Glaube, Suche nach Verbündeten, der Blick auf die eigenen Ressourcen, der Blick auf die pos. Geschehnisse im Leben, usw.
f) Zum Leben gehört nicht nur Licht, sondern auch Schatten. Der innere Zwang, immer gut gelaunt zu sein und sich immer unbeschwert und glücklich zu fühlen, bedeutet, dass man langfristig einem Leistungsstress ausgesetzt ist: Man ver­langt von sich, von anderen - oder vom Leben – stätiges Glücksgefühl. Oder man spielt etwas eine unechte Stim­mungs­la­ge vor. Deshalb sind die Fragen interessant: „Bin ich bereit zu akzeptieren, dass sich das Leben in ganz unterschiedlichen Farben zeigt? Wie oft und bei welchen Menschen spiele ich falsche Gefühle vor und warum?  

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