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  Wann darf ich mich so fühlen, wie ich bin? Wann darf ich meine Werte verwirklichen? Na­tür­lich ist auch die Ge­gen­fra­ge wichtig: Ermögliche ich es, dass andere in meiner Ge­gen­wart authentisch sein dürfen? Kann ich die Unvollkommenheit eines anderen Menschen besonnen ak­zep­tieren?“
Die oben genannten Fragen können immer für beide Seiten ge­stellt werden: Ich kann der Fragende sein, aber auch der Befragte. Denn wir bekommen nicht nur, sondern wir gewähren auch Sinn und Lebensmöglichkeiten. Demzufolge können – und sollen – in einem Gespräch Fragen auch umgekehrt gestellt werden: „Wen akzeptiere ich in seinen Licht- und Schat­ten­sei­ten? Wer kann in meiner Gegenwart sein, wie er ist? Wer kann – und will – mit mir über das Leben lachen?“ Und schließlich: „Für wen bin ich, für wen ist mein Leben bedeutsam?“
Denn all diese immunologischen Erkenntnisse sollten uns da­rü­ber nicht hinwegtäuschen, dass unser aller Leben irgendwann ein Ende hat. Die Erkenntnisse der Psychoneuroimmunologie können uns unnötiges Leid, unnötigen Schmerz ersparen. Aber irgendwann gilt es: nicht mehr kämpfen, nicht mehr Be­wäl­ti­gungs­strategien einsetzen, nicht mehr trotzig sein zu müssen. Dann gilt es, „nur“ dazusein und vielleicht die Hände derjenigen halten zu können, die uns so viel bedeuten.

Bitte beachten Sie, dass es auch die Möglichkeit gibt, dass ein Mensch eine ganz besondere innere (geistige) Gesundheit aufweist, obwohl er körperlich krank ist.

„Es gibt wirklich allen Turnlehrern zum Trotz eine beachtliche Zahl von Geistesprodukten, die von kränklichen oder zu­min­dest körperlich stark verwahrlosten Leuten hervorgebracht wurden, von betrüblich anzusehenden menschlichen Wracks, die gerade aus dem Kampf mit einem widerstrebenden Körper einen ganzen Haufen Gesundheit in Form von Musik, Philosophie und Literatur gewonnen haben. Freilich wäre der größte Teil der kulturellen Produktion der letzten Jahrzehnte durch einfaches Turnen und zweckmäßige Bewegung im Freien mit großer Leichtigkeit zu verhindern gewesen.“ (Bertold Brecht 1930)

14.2.2014 ■ DR. BOGLARKA HADINGER

Leiterin des Instituts für Logotherapie und Existenzanalyse Tübingen / Wien: www.logotherapie.net

 

Literaturhinweise:
Achterberg, J.: Die heilende Kraft der Imagination. Bern: Scherz-Verlag, 1987
Birbaumer, N.: Biologische Psychologie. Berlin: Springer-Verlag, 1989
Bliemeister, J. et al.: Zum Zusammenhang zwischen psychosozialen Merkmalen und dem Gesundheitszustand HIV-Infizierter. Zeitschrift für klinische Psychologie. Band XXI, Heft 2, 1992
Csikszentmihalyi, M.: Flow – das Geheimnis der Glücks. Stuttgart: Klett-Cotta, 1992
Dillon, K. et al.: Positive Emotional States and Enhancement of the Immune System. Int. Journal of Psychiatry in Medicine 1985-86, 15 (1)
Felten, D. et. al.: Noradrenergic and peptidergic innervation of lymphoid tissue. Journal of Immunology, 135, 755-765, 1985
Glaser, R. et. al.: Modulation of Cellular Immunity in Medical Students. Journal of Be- havioral Medicine, 1, 5, L1, 1986
Kaschka, W. (Hrsg.): Psychoimmunologie. Stuttgart: Thieme, 1990.
Klein, J.: Immunologie. Weinheim: VCH, 1991
LeShan, L.: Der Krebs. Stuttgart: Klett-Cotta, 1993
Metal’nikov, S., in: Locke, S.E. et. al. (Hrsg.): Foundations of Psychoneuroimmunology. New York: Aldine, 1985
Rossi, E.: Die Psychologie der Seele-Körper-Heilung. Essen: Synthesis-Verlag, 1991
von Uexküll, T: Psychosomatische Medizin. München: Urban & Schwarzenberg, 1988

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[1] Felten et al., 1985
[2] Visintainer, 1982
[3] Achterberg, 1987
[4] LeShan, 1993
[5] Bliemeister, 1992
[6] Csikszentmihalyi, 1992 

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