mit Natürlichkeit zu tun. Trockenhefe ist ein Extrakt. Die frische Hefe wurde aus Getreide hergestellt und hat einen sehr angenehmen Geruch. Ich musste mich erst an sie gewöhnen, weil sie viel mehr Zeit zum Gehen braucht.
SIBIEN: Was für Getreidesorten verarbeiten Sie und woher bekommen Sie diese?
Ich experimentiere sehr gerne, denn es gibt so wunderbare alte Getreidesorten, wie z.B. Emmerkorn↑, Einkorn, Kamut, Waldstaudenkorn etc. Die Mehle bekomme ich alle von der Off-Mühle aus Sindelsdorf. Frau Sonner ruft mich an, wenn sie wieder eine neue Sorte hat mit der ich auch einmal mit einer kleinen Probemehllieferung experimentieren kann. Ansonsten verbrauche ich an einem Wochenende durchaus jeweils ½ Zentner Dinkel↑ und Roggen↑.
SIBIEN: Sie sagten, in ihre Brote geben Sie frische BIO-Hefe. Verwenden Sie auch Sauerteig?
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Gang kam, stellte ich den Teig bei Zimmertemperatur raus. Nach einem Monat hatte ich einen Dinkelsauerteig! Ich darf ihn nur nicht mehr ausgehen lassen, weil es doch sehr lange dauert bis er wieder so weit ist.
SIBIEN: Sie probieren so viel aus und bieten ein so reichhaltiges Sortiment, was eine herkömmliche Bäckerei mit Mitarbeitern nicht schafft, wo kommt das her? Hatten Sie eine entsprechende Ausbildung?
REGINA FICHTNER: Nein, ich bekam es nicht gelehrt, ich erarbeitete es mir selbst. Ich buk und kochte schon immer sehr gerne. In der Landwirtschaft haben meine drei Geschwister und ich schon immer mithelfen müssen. Jeder hatte seinen Aufgabenbereich. Die Brüder waren im Außenbereich und meine Schwester und ich im Innenbereich zuständig. Ich wollte leidenschaftlich gerne Hauswirtschafterin lernen. Meine ältere Schwester hatte bereits Hauswirtschafterin gelernt und wollte
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