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Preisträger in der Kat. 4 "die beste Erwachsenendarstellung" des Max-Oskar-Arnold-Kunstpreises 2013 in Neustadt b. Coburg, © Fotograf: Peter Meyer

  ANNE MEYER: Ja, diese Märchenwelt ist stets in mei­nem Kopf. Wenn ich spazieren gehe, schaue ich immer auch auf den Boden. Wenn mir etwas interessantes auffällt, was mich in­spi­riert, dann nehme ich es mit. Auch werde ich auf Flohmärkten fündig. Einmal inspirierte mich ein plattgefahrener Tannenzapfen, der dann aussieht wie ein Krönchen.
SIBIEN: Andere, als natürliche Materialien, wie Perlen oder Glas, sehe ich in Deiner Werkstatt gar nicht.
ANNE MEYER: Richtig, das spricht mich selbst nicht so an. Das wäre mir zu kalt.
SIBIEN: Als Nichteingeweihter in die Märchenwelt muss ich fragen, worin der Unterschied zwischen Kobolden, Trollen und Waldschraten liegt, die für mich so ähnlich aussehen?
ANNE MEYER: Die gibt es schon, weil es unterschiedliche Spe­zien sind. Wo soll ich da anfangen. Der nordische Troll ist bei­spiels­wei­se ein ganz anderer als der, der sich bei uns ansiedelte. Der Troll ist mehr behäbiger, uriger und grobschlechtiger. Er ist aber einer, der im sichtbaren Bereich ist. Während der Kobold, wie der Pumuckl ja auch, eher der feingliedrige Luftikus mit spitzeren Ohren ist. Er ist gewitzter und hat den Schalk im Nacken. Er versteckt sich gerne und entscheidet wann er sichtbar werden möchte.

 

Die unterschiedlichen Charaktere hole ich aus mir heraus und sie dürfen auch einmal ganz anders sein. Ich bin da nicht so fest­gelegt. Manche Formen entwickeln sich erst während des Modellierens.
SIBIEN: Wie viele Figuren stellst Du in einem Jahr her?
ANNE MEYER: Es ist ein großer Unterschied zwischen den Fi­gu­ren. Die kleinen bedeuten weniger Aufwand, weil sie einfach aus mir herausschlüpfen. Von ihnen fertige ich viele kleine Ge­schenk­fi­gu­ren.

 

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