ANNE MEYER: Ja, diese Märchenwelt ist stets in meinem Kopf. Wenn ich spazieren gehe, schaue ich immer auch auf den Boden. Wenn mir etwas interessantes auffällt, was mich inspiriert, dann nehme ich es mit. Auch werde ich auf Flohmärkten fündig. Einmal inspirierte mich ein plattgefahrener Tannenzapfen, der dann aussieht wie ein Krönchen.
SIBIEN: Andere, als natürliche Materialien, wie Perlen oder Glas, sehe ich in Deiner Werkstatt gar nicht.
ANNE MEYER: Richtig, das spricht mich selbst nicht so an. Das wäre mir zu kalt.
SIBIEN: Als Nichteingeweihter in die Märchenwelt muss ich fragen, worin der Unterschied zwischen Kobolden, Trollen und Waldschraten liegt, die für mich so ähnlich aussehen?
ANNE MEYER: Die gibt es schon, weil es unterschiedliche Spezien sind. Wo soll ich da anfangen. Der nordische Troll ist beispielsweise ein ganz anderer als der, der sich bei uns ansiedelte. Der Troll ist mehr behäbiger, uriger und grobschlechtiger. Er ist aber einer, der im sichtbaren Bereich ist. Während der Kobold, wie der Pumuckl ja auch, eher der feingliedrige Luftikus mit spitzeren Ohren ist. Er ist gewitzter und hat den Schalk im Nacken. Er versteckt sich gerne und entscheidet wann er sichtbar werden möchte.