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© Alle Bilder: Theo Holtebrinck
Sie befassen sich also nur mit historischen Bauarten. Wie alt muss ein Ofen sein, damit sie sich mit ihm auseinandersetzen?
Er sollte mindestens 100 Jahre alt sein, also bis Art déco (1920-1940). Nur in Ausnahmefällen darf er etwas jünger sein. Das heißt noch nicht, dass jeder alte Ofen über 100 Jahre für uns interessant ist. Daneben unterliegen wir ein bisschen dem Zeitgeschmack. Bei dem derzeitigen Einrichtungsstil sind eher weiße Öfen gefragt. Zum einen, weil man sich gerne weiß einrichtet, zum anderen, weil weiße Öfen eher zu allem anderen passen. Ein Ofen bleibt meist länger im Raum als ein Vorhangstoff. Bei Änderungen der Raumfarbe passt weiß fast immer zu anderen Farben.
Wenn Sie sich erst mit Öfen ab 100 Jahren be­fas­sen, wäre es interessant, wie alt dann ihr äl­tes­ter Ofen war?
Der älteste steht dort hinten in der Ecke. Er dürfte aus dem Jahre 1580 sein. Wichtig ist mir, dass man alle Öfen als vollwertige Heizquellen auch beheizen kann. Woher nehmen Sie die Materialien für antike Öfen, wenn diese nicht mehr komplett er­hal­ten sind?
Wir haben inzwischen ein 600 m² großes Lager. Trotz der Fülle ist es immer wieder ein großer Zufall, dass wir etwas Passendes finden, um einen defekten Ofen zu komplettieren. Wenn sonst noch etwas fehlt, ha­ben wir so unsere Methoden, mit denen wir uns be­hel­fen. Notfalls fertigen wir auch einmal eine feh­len­de Kachel selbst an, wobei wir „kalt restaurieren“. Wir bren­nen keine Kacheln,
  Gründen da­von ab, weil es mit dem Fertigmörtel schneller geht und ein­fa­cher zu handhaben ist. Aber die alten Öfen erfordern es, dass man sie mit Lehm setzt, weil sie nur dadurch recycelbar sind. Wenn die neuen Ofensetzer einen solchen alten Ofen in die Finger bekommen, dann bauen sie ihn sehr gerne mit ihrem Haftmörtel auf und sind stolz darauf, dass der Ofen bombenfest dasteht. Aber damit könnte man diesen Ofen nie mehr abbauen und andernorts wieder errichten.
Unsere Öfen sind Antiquitäten – die jüngsten sind 100 Jahre alt – und sie sollen gerne noch ein paar 100 Jahre halten. Dazu ist es erforderlich, dass man sie wieder abbauen kann, um sie in einen anderen Raum zu stellen oder zu verkaufen. Wir haben auch Kunden, bei denen sich die Lebensumstände ändern. Sie haben es sehr gerne gesehen, dass sie ihren Ofen wie ein Möbelstück in eine andere Wohnung mitnehmen konnten. Einen neuartigen Ofen kann man, wenn man ihn an der ursprünglichen Stelle nicht mehr haben will, nur zerschlagen und entsorgen. Unsere alte Methode mit Lehm dient also auch dem Werterhalt und der Recycelbarkeit des Ofens.

sondern machen einen Ab­guss einer Kachel in eine Silikonform und formen dann aus Ala­bas­ter­gips, das auch ein natürliches Ma­te­ri­al ist, Ka­cheln nach, die wir dann mit biologischen Farben ein­fär­ben. Leider sind diese Kacheln dann nicht so hit­ze­be­stän­dig, wie wir sie für den Ofen mit 120° C eigentlich bräuchten. Wir bauen diese nachgebauten Kacheln dann am Ofen dort ein, wo es nicht so warm wird.
Das Nachbrennen geht heu­te nicht mehr, weil die Ke­ra­mi­ker mit Ein­heits­gla­su­ren mit we­sent­lich hö­he­ren Tem­pe­ra­tu­ren (ca. 1300° – frü­her ca. 1000° C) bren­nen. Zu­dem  

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