
Das abgespaltete untere Leder kann man zwar noch weiter verwenden, hat aber nicht die Strapazierfähigkeit wie das bessere Oberleder. Je nachdem wie dick die erste Oberlederschicht war, kann man die Unterschicht sogar öfter spalten. Man kann z.B. aus einer Haut vier Schichten abspalten, kann es pressen, prägen oder beschichten damit es wertvoller aussieht. Für einen Laien ist es nicht mehr erkennbar, ob er die wertvolle Oberschicht oder untere Abfallschicht vor sich hat. Gürtel erhalten bei sehr dünnem Leder noch eine Unterfütterung, damit sie die nötige Festigkeit erhalten. Die Oberseite wird bei dem Unterschichtleder sehr schnell brechen und unschön. Das Pressleder wird an den Löchern und Kanten schnell auseinanderbröseln wie Kork. Zu billiges Leder kann kein gutes Oberschichtleder sein.
Ein sportlicher Gürtel z.B. für Jeans wird meistens aus einer einzigen 3 bis 4 mm dicken Rindslederschicht gefertigt. Der darf ein bisschen rustikaler sein. Für einen klassischen Herren- oder Damengürtel wäre das zu derb. Man nimmt da eine Stärke von 0,8 bis 1,4 mm. Wenn man den dünneren Gürtel aber nicht auf ein Futterleder aufdoppelt, würde er sich zusammenrollen. Es ist also schwierig bei einem fertigen Gürtel die Qualitätsunterschiede zu erkennen.