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  Eine weitere Besonderheit der 1980er Jahre sind spezielle Damenjeans mit sehr hoch sitzendem Bund und zu­gleich engem Schnitt am Unterkörper, der Taillenjeans. Die Passform dieser Da­men­jeans wird in der Literatur als den „Po betonend und in der Taille eng und einschnürend sitzend“ be­zeich­net.


© Taillenjeans von Jeanswelt.de

Typisch für diesen Schnitt ist unter an­de­rem die Länge der Schrittnaht, gemessen von der Oberkante der Jeans über den Reißverschluss, durch den Schritt bis zur Oberkante der Jeans hinten. Klas­si­sche Röhrenjeans mit normaler Bund­hö­he wie die Levis 639 haben in Größe W30 L34 eine Schrittnaht von etwa 63 cm Länge. Das Modell 737 von Levis bringt es da­ge­gen auf 71 cm. Bei an­sons­ten gleicher Kleidergröße sitzt der Gürtel bei der Levis 737 also 4 cm höher. Mit der industriellen Modernisierung in der Textilindustrie zur hochentwickelten Mas­sen­pro­duk­ti­on wur­den die alten Web­-

 

stüh­le entsorgt. Ein Teil davon über­nah­men die Japaner, welche nun selbst be­gan­nen, so authentisch wie möglich, originale Raw Denim Modelle her­zu­stel­len. Dabei wurden sowohl alte Stan­dard­mo­del­le kopiert (Vintage Repros) aber auch neue eigene Modelle entworfen mit selvedge seam, black bar tags, hidden rivets, crotch rivets sowie ge­wo­ben in ring ring oder ring spun Verfahren unter Verwendung hoch­wer­ti­ger Stoffe. Diese Produkte im Hoch­preis­seg­ment ver­brei­te­ten sich ab den 1990er Jahren auch lang­sam in Europa.


© Röhrenjeans von Jeanswelt.de

In den 1990er Jahren verschwanden enge Röhrenjeans nach und nach aus der Öffentlichkeit und vom Markt. Der Mo­de­trend ging statt dessen zu weit ge­schnit­te­nen Modellen unter Be­zeich­nun­gen wie Baggy Jeans oder Skater Jeans. Letztere sollen ihren Ursprung bei Jugendlichen haben, die beim Fahren mit Skateboards oder Inlineskates die not­-

 

wen­di­gen Schutz­polster unter der Klei­dung tragen wollten. Eine andere Ent­ste­hungs­le­gen­de der sack­ar­ti­gen Baggy Jeans bezieht sich auf amerikanische Straßengangs. Bei der nächtlichen In­haf­tie­rung durch die Polizei wurden den „suspekten Elementen“ wie in Ge­fäng­nis­sen üblich die Gürtel ab­ge­nom­men (Su­i­zid­ge­fahr). An den daher her­un­ter­hän­gen­den Hosen hätten dann andere Jugendliche erkannt, dass einer tat­säch­lich in Gewahrsam war, also als „harter Junge“ gelten konnte. Durch Nicht­wie­der­ein­zie­hen der Gürtel sollte dieser Ein­druck am nächsten Tag beibehalten wer­den (An­er­ken­nung durch Gleich­al­tri­ge, An­deu­tung re­spekt­hei­schen­der Ge­fähr­lich­keit).


© Baggy Jeans von Jeanswelt.de

Das neue Jahrtausend brachte eine Neu­auf­la­ge der Jeansmode der 1970er und 1980er Jahre. Röhrenjeans werden wie­­der angeboten und erleben auch als Ge­braucht­ar­ti­kel große  

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