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  Nachfrage. Vor allem aber kamen sogenannte Hüftjeans (Hüft­ho­se) auf den Markt, deren Ho­sen­bei­ne im Stil der 1970er Jahre ge­schnit­ten sind und an den Oberschenkeln eng an­lie­gen, aber eine große Fußweite haben. Der Gürtel sitzt sehr tief. Die bei engen, dunkelblauen Jeans durch das Tragen entstehende charakteristische Optik wird bei vielen Jeans­mo­del­len künstlich durch Bleichen oder gezielte mechanische Ab­nut­zung meist durch Sandstrahlen nachgeahmt, wobei Tragefalten durch weiße Striche angedeutet werden.
Neben unzähligen Formen, Stilen, Farben, Waschungen, Stoff­ty­pen werden weiterhin auf alle Arten künstlich behandelte Hosen hergestellt. Dabei sind auch industriell zerfetzte oder ver­schmutz­te Hosen mit Pseudoflicken erhältlich.
Von allen modischen Trends scheint das Sandstrahlen der Ho­sen für eine „gebrauchte Optik“ die in der Produktion Schäd­lich­ste zu sein. Als man die Silikose, eigentlich eine Bergbau-Lun­gen­krank­heit, bei Arbeitern von Jeans-Fabriken entdeckte, wur­de die Technik mit mittlerweile 54 dokumentierten To­des­fäl­len in der Türkei verboten. Seither wird die Technik in weniger ent­wickel­ten und kontrollierten Ländern weiter geführt.
Dabei sind abgetragen und zerfetzte Jeans-Looks längst wieder out.

Qualitätsmerkmale
Der Jeansstoff war Anfangs sehr strapazierfähig, denn er wur­de für Arbeitshosen verwendet. Die frühere Webtechnik wird heute aus wirtschaftlichen Gründen kaum noch an­ge­wandt.
Die Qualitäten des Stoffes sind abhängig von der Ge­we­be­stär­ke. Die Gewebestärke pro yd² (1 square yard = 0,836 m²) wird in der englischen Handelsgewichtseinheit ounce (sprich: auns), Abk. oz. (28,35 g) angegeben.

7 oz.

= Hemdendenim, Lightweight-Denim

12 oz.

= leichter Denim (z. B. leichte Sommerjeans)

13 ¾ oz.

= mittelschwerer Denim (z .B. normale Jeans, Jeansjacken)

14 oz.

= schwerer Denim (klassisch, normal)

14 ½ oz.

= starker Denim (z. B. Taschen), Heavyweight-Denim

15 ½ oz.

= robuster Denim (z. B. Schuhe), Heavyweight-Denim


Die Stärke heutiger Jeans-Stoffe beträgt oft nur 8 bis 10 oz. und wird überteuert verkauft.
Ein weiters Qualitätsmerkmal sind die für die Jeans typischen Steppnähte. Sie sollten exakt parallel verlaufen und einen en­gen Stickabstand aufweisen, womit sie gerade bei knackig en­gen Hosen haltbarer sind. Bei zu weiten Stickabständen wurde einmal wieder gespart. Die Nähte sollten auch nicht überlagert

 























© Bootcut Jeans von Jeanswelt.de

sein, dies würde darauf hinweisen, dass der Faden gerissen war und neu angesetzt wurde.
Ursprünglich wurden Jeans mit Knöpfen geschlossen, was sich auch heute noch in vielen lang etablierten Modellen alt­­ein­ge­ses­se­ner Hersteller widerspiegelt. Aus Gründen des Kom­forts gibt es jedoch hauptsächlich Jeansmodelle mit einem Reißverschluss und einem Hosenknopf aus Metall, sel­te­ner auch mit Reiß­ver­schluss und mehreren Knöpfen am hohen Bund. Der Reiß­ver­schluss, an dessen Länge schon seit langem gespart wird, sollte nicht aus Kunststoff, sondern aus Metall sein, damit er den me­cha­ni­schen Anforderungen gewachsen ist. Die groben Zahnabstände sorgen für eine leichte Be­dien­bar­keit und sollten deshalb nicht zu klein sein.

Größenangaben
Bei den Größenangaben dominiert die amerikanische Be­zeich­nungs­wei­se, bei der die Bundweite und die an der Innennaht gemessene Schritthöhe (inseam length) in Zoll (inch) (1 Zoll = 2,54 cm) angegeben werden. Die Bundweite in Zoll wird als Zahl nach dem Großbuchstaben W, die Länge in Zoll nach dem Groß­buch­sta­ben L angegeben. Oft findet man diese Angaben auch ohne die Großbuchstaben, zum Beispiel 34/32 (Weite 34 Zoll, Länge 32 Zoll in 2-Zoll-Schritten).

11.12.2012 ■ RALF G. MOSNY  

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