© Michael Pieper
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ler geröstet. Das wird dann ein Kaffee wie Merlot-Weine: sehr wuchtig. Äthiopische Kaffeesorten zeichnen sich dadurch aus, dass sie kaum Säure beinhalten. Das heißt, dass sie dem Kaffee keine große Würze geben können. Sie wirken eher mild und fein. Mir fehlt da der Pep. Aber man kann diese Kaffees zum Verfeinern zu anderen Kaffeesorten mischen, ihnen das aggressive nehmen und abrunden.
SIBIEN: Äthiopischer Kaffee alleine würde also keinen Sinn machen?
MICHAEL PIEPER: Doch, ich biete ihn auch alleine an. Manche lieben gerade diesen, weil er ein milder Filterkaffee ist. Unabhängig davon kann man den äthiopischen Kaffee dazu nehmen, um ein Spiel mit der Säure zu betreiben.
Es gibt ganz wenig gute Robusta. Die Volksmeinung wertet den Robusta ab. Dabei gibt es so wunderschöne Robusta. Mir ist z.B. ein guter, charaktervoller Robusta lieber als ein mittelmäßiger Arábica.
SIBIEN: Der Barista Hans-Peter Luz↑, den ich vor einiger Zeit interviewen durfte, schwört auf die Robusta-Sorte, weil sie viel feiner sei.
MICHAEL PIEPER: Es gibt ganz lausige Robusta-Qualitäten. Leider besteht die große Menge aus Robusta. Aber es gibt Regionen, wo ein wunderbarer Robusta angebaut wird, wie z.B. in Indonesien der Kaliklatak mit sehr großen Bohnen. Sein Geschmack ist kein sehr intensives, erdiges Robusta-Aroma. Er hat aber eine schöne Fülle und steht für sich alleine. Dann gibt es noch den Flores BIO-Robusta, den ich derzeit anbiete. Sowie aus
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