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m Münchener Stadtteil Solln, gleich neben dem Kino, treffe ich Eva Rapp in ihrem kleinen und feinen Salon einmal zu einem anderen Termin als sonst. Frau Rapp ist groß, superschlank und ewig jung aussehend.
Sie sind jetzt ca. 10 Jahre meine Friseurin und ich habe den Eindruck, dass Ihr Beruf für Sie Ihre Berufung ist. Sie sind immer gut gelaunt und mit Freude im Salon. War das Ihr Jungmädchentraum?
Das könnte man so sagen. Ja, obwohl ich als junges Mädchen eigentlich Visagistin werden wollte und es auch bis zu einem gewissen Grad lernte. Man ist in diesem Beruf sehr viel unterwegs: Rundfunk, Fernsehen sowie für Zeitschriften. Durch die Familiengründung mit zwei Kindern musste ich mir etwas suchen, das etwas stationärer ist. Ich konnte nicht in der Weltgeschichte herumbummeln, um Geld zu verdienen. Meine Ausbildung dauerte von 1976 bis 1979. Ich arbeitete zuerst in Schwabing bei ein paar verrückten, flippigen und namhaften Friseuren wie Le Coup, Cleo und Moosholzer. Dann bekam ich meine Kinder und arbeitete fünf Jahre nicht. Weil mir
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langweilig war, fing ich wieder an zu arbeiten. Es ließ sich gut kombinieren mit Kindergarten und Tagesmutter. Ich wurde dann durch das Geschäft bekannt und wollte auch einmal etwas Eigenes auf die Beine stellen, um meine eigenen Ideen zu verwirklichen. Das wurde dann dieser Salon, den ich jetzt seit 14 Jahren führe. Am 8. Juli waren es sogar genau 14 Jahre.
Sie sind Spezialistin für Haarfärbungen. Es gibt temporäre, semipermanente und permanente Haarfärbung. Viele Friseure bieten sie an, aber nur wenige können es wirklich?
Ja, das ist auch richtig – wobei ich möchte keinen meiner Kollegen etwas absprechen. Aber es ist schon eine sehr schwierige Materie, weil jedes Haar sehr individuell reagiert. Man kann es erst durch viel Erfahrung abschätzen, welches Ergebnis anschließend herauskommt. Ich habe mein Ergebnis immer in der Hand und mit der Erfahrung entwickelt man ein Gefühl dafür. Es geht auch darum zu erkennen, was der Kunde möchte. Manche Kunden kommen und möchten konkret dieses oder jenes.
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