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enn Sven Grüner seinen Laden Schuhservice nennt, ist das sehr bescheiden. Dabei bekommt man seine abgelaufenen Schuhe wie neu repariert. Herr Grüner empfängt jeden in freundlich herzlicher Mundart. Auch, wenn einmal der Schuh drückt, wird er passend gemacht. Er ist Meister seines Faches, denn er fertigt auch neue Schuhe – vor allem für besonders schwierige oder ungleiche Füße. Montag ist Ruhetag und so treffen wir uns in einem kleinen Café in Germering.
SIBIEN: Sie sind ein Schuhmacher-Meister der Schuhe anfertigt und repariert?
SVEN GRÜNER: Ja, genau und alles andere, was man aus Leder fertigen kann. Wir machen neue Taschen, Gürtel, Jacken und Lederhosen. Aber eigentlich bin ich Schuhmacher.
Ihr Bruder und auch Ihre Tochter arbeiten mit im Betrieb. Ist das bei Ihnen Familientradition?
Naja, eigentlich arbeiten wir erst in der ersten Generation. Wir eröffneten das Geschäft vor 27 Jahren. Die zweite Generation wird es erst, wenn ich aufhöre und die Tochter weiter macht.
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Sie lernt jetzt noch ein Jahr und dann schauen wir einmal wie es weiter geht.
Sie machen Ihre Arbeit mit einer solchen Begeisterung. Wollten Sie das schon immer machen?
Ja, als ich diese Tätigkeit einmal sah, war es das einfach. Mit Leder kannst du so wunderbar modellieren. Es gibt wenige Sachen im Leben, die du wirklich brauchst und da gehören Schuhe einfach dazu. Und wenn man das selbst mach kann, ist das ein richtiger Luxus.
Und Sie haben Bruder und Tochter mit Ihrer Begeisterung angesteckt?
Ja, das passt alles. Wenn man mit seinem Bruder 30 Jahre zusammen arbeitet, dann passt das einfach. Es gab ganz wenig Auseinandersetzungen. Wir arbeitet täglich von 7 Uhr früh bis abends um 7 Uhr zusammen. Das ist toll. Wenn sich meine Tochter nur halb so entwickelt, dann wäre das perfekt.
Das wäre schön, denn wirkliche Schuhmacher sind rar geworden. Eher findet man Flickschuster in Supermärkten etc. Woran liegt das?
Das liegt daran, weil die Betriebe nicht mehr
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