wie der Ihre, der ein gewisses Volumen anbaut und eine Auslese betreibt, prädestiniert dafür Saatgut zu pflegen und zu erhalten.
JULIAN JACOBS: Ja, aber das kann ich nicht alleine, weil die Aufgabe zu groß wäre. Aber zusammen mit anderen Gartenbaubetrieben betreiben wir das. Wir schlossen uns im
Verein Kultursaat in Bingenheim↑ zusammen, um genau dieses, auf mehrere Schultern verteilt, zu bewerkstelligen.
Ich bin gespannt wo die Entwicklung uns hinführt. Es wird immer schwieriger Züchtungen zuzulassen. Alte verwendbare Samensorten werden immer seltener. Der Aufwand für den Züchter wird größer und die Erzeuger stehen unter starkem Druck im Wettbewerb zu den
Hybriden↑, was durch die Vereinheitlichung behördlicherseits gefördert wird. Der Verbraucher muss begreifen, dass biologisches, vitales Gemüse noch teurer werden muss, damit der Züchter mehr Spielraum bekommt, samenfeste Sorten zu erhalten.
Ich bekomme von meinen Großhändlern auch den Druck, dass sie ungleichmäßige Gemüse nicht annehmen, weil sie sagen, dass sie das nicht verkauft bekämen.
Tagwerk↑ ist da eine Ausnahme. Auch der
VollCorner Biomarkt↑ und seine Kunden haben verstanden, dass das Gemüse nicht vollkommen gleich, wie gemalt, aussehen muss. Aber die großen Biomärkte wie Allnatura oder Basic haben sich von der Grundidee des biologischen Anbaus bereits zu weit entfernt. Das sind reine Wirtschaftsunternehmen geworden, die den persönlichen Bezug zu den Lieferanten, wie ihn Willy Pfaff von
VollCorner↑ pflegt, verloren.
Unsere Blumenkohlzüchtung: Blumenkohl können wir am besten im Herbst anbauen, weil es für diese Pflanze die beste Jahreszeit ist, wenn sie in das kühle Klima hineinwächst. Hier hatte ich die