aus. Die Gewürze, die wir am Eingang darbieten, sind ayurvedische Gewürze und der Verdauung förderlich.
Jede Figur hat bei uns eine Bedeutung. Der Hindu stellt sich seine Götter in Figuren vor.
Ein offenes Wort zur Qualität. Verwenden Sie immer frische Zutaten ohne Glutamat und Zu­satz­stoffe?
Unbedingt! Wir legen sehr großen Wert auf frische Zutaten mit hoher Qualität. Wir verwenden keine Konserven, Glutamat würde unser Essen ver­fäl­schen. Eine Ausnahme sind die Kichererbsen. Wür­den wir Kichererbsen frisch selbst kochen, müssten wir diese 24 Stunden kochen. Bei einem Verbrauch von 200 Portionen Kichererbsen täglich müssen wir ausnahmsweise auf ein fertiges Produkt zu­rück­grei­fen.
Indien hat eine andere Kultur als Mitteleuropa. Da gibt es sicher Dinge, die man als Gast in Ihren Restaurants wissen sollte.
Ich habe die Vorstellung, dass ich einen Gast hier in München begrüße wie einen Inder. Gerne würde ich ihn hier in meine Welt entführen, als wäre er in Indien. In Indien wäscht sich der Gast als erstes die Hände und zieht seine Schuhe aus. Das ist schwer hier in diesem Lokal umzusetzen. Dafür plane ich eine andere Gastronomie mit einem hochwertigerem Konzept. Der Gast soll auch einen Turban aufgesetzt und einen Seidenschal umgelegt bekommen. Ge­ges­sen wird dann nur mit den Händen. Der Gast wird an seinen Tisch geleitet und ich nehme mir Zeit, mit ihm

  Manche Deutsche möchten es schär­fer haben, was den einzigartigen Geschmack völlig verfälscht. Sie sollten dann lieber ein anderes Gericht wählen, das von der Rezeptur her scharf gedacht ist.
Unsere Gerichte sind genau auf die traditionelle Harmonie der Zu­taten und Gewürze aufeinander abgestimmt. Deshalb em­pfeh­len wir, dass der Gast möglichst keine kreativen Wünsche über Änderungen der Zusammensetzung äußert. Er tut sich da­mit sonst keinen Gefallen. Er zerstört die Harmonie des in­di­schen Essens.
Am Eingang steht eine Statue, die Gewürze im bunten Zuckermantel anbietet. Welche Sitte ist das?
Die Statue ist entweder die Saweatom / Welcome Lady oder Deepok Lady. In die offenen, zu einer Schale gehaltenen Hände sollte eigentlich Öl mit einem Docht kommen. Deepok bedeutet Feuer. Die Hindureligion denkt, wenn jemand hereinkommt, wird er durch Feuer oder auch Wasser gereinigt. Leider ist es uns be­hörd­lich untersagt, offenes Feuer am Eingang stehen zu haben. Deshalb wichen wir auf die Schale mit den Gewürzen

zu reden. Mit einer Geschichte entführe ich ihn nach Indien.
Köche machen in Indien keine Lehre, so wie es in Deutsch­land üblich ist. Ein Koch in Indien wächst quasi in diesen Beruf hinein. Er fängt bereits als Kind praktisch mit dem Kochen zu hause an. Es gibt bei uns nicht so viele ver­schie­de­ne Gerichte. Auch, wenn eine große Anzahl an­ge­bo­ten wird, so sind es we­nige Grundgerichte, die mit verschiedenen Fleischzutaten variiert werden wie z.B. Hühner-, Lamm-, Rind-, Kalb-, Schwei­ne­fleisch oder Fisch. Natürlich werden die Gewürze auf das jeweilige Fleisch abgestimmt und geben dem einzelnen Gericht die typische Note.
22.3.2013 ■ RALF G. MOSNY