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  Wie kommen Sie an die Tees?
Wir importieren teilweise selbst, kaufen aber auch bei Tee­händ­lern. Auf Reisen suchen wir uns die Tees aus. Mein Mann spielt die große Zenflöte. Dadurch pflegen wir gute Kontakte zu Japan und erhalten über den Freundeskreis gute Tees und besondere Spezialitäten. In Taiwan kennen wir einen Arzt und Aku­punk­teur, der uns sehr schöne Oolongtees vermittelt. Mein Halb­bru­der lebt seit vielen Jahren in China, er verfügt ebenfalls über gute Kontakte. Doch wir beziehen auch Tees von ame­ri­ka­ni­schen, französischen und deutschen Händlern.


Sie zelebrieren den Tee, so wie er traditionell zu­be­rei­tet wird. Sie verkaufen Tees aus unterschiedlichen Re­gio­nen. Gibt es da nicht Unterschiede in der Zu­be­rei­tung?

Total! Z.B. bereiten wir den Tee in einer kleinen Kyusu zu. Der Oolongtee wird mit viel Tee und wenig Wasser auf­ge­gos­sen. Den weißen Tee geben wir wie in den tra­di­tio­nel­len Teehäusern gerne in eine kleine Shanghai-Teekanne aus Glas, damit man den Tee auch sehen kann. Diese Glaskannen stehen in den traditionellen Teehäuser dort zu hunderten auf Tabletts.

In manchen unserer Tische be­findet sich ein Loch in der Tischplatte für einen Schlauch, hier zelebriert un­se­re Hong­kong-Chinesin die tai­wa­ne­si­sche Teezeremonie Gond Fu Cha.
Ein weiterer Kollege bereitet den japanischen Teeraum vor. Der Raum wird ausgeräumt und mit Tatamimatten↑ aus­ge­legt. Die Gäste sitzen auf Reissäcken. Es wird eine Feu­er­stel­le aufgebaut und mit der

 

großen Zen-Föte zur Teezeremonie gespielt. Der Tee wird in sehr dünnen japanischen Teetassen serviert. Dadurch entsteht eine sehr sinnliche, entspannte Atmosphäre. Solche Tee­ze­re­mo­nien veranstalten wir des Öfteren.
"Matcha & Musik - Wie die Musik dazu dient, Gedanken zu verscheuchen, so verhält es sich auch mit dem Tee." – Die vergeblichen Worte des M. Fumai. Wie komme ich dem Ziel dieser Worte näher?
Fumai war ein sehr wichtiger Teemensch und Poet, der zu Sen no Rikyus Zeiten (1539 – 1610) lebte. Er schlug den "Teeweg" ein, weg vom Pompösen. Als chinesische Klöster den Tee ent­deckten, freute man sich darüber, dass es ein Getränk gibt, das auch Leiden lindert. An des Kaisers Hof wurden die Tee­ze­re­mo­nien immer aufwendiger. Man zeigte mit allem Gold und Prunkt was man hatte. Auch in Japan wurde die Teezeremonie sehr elitär. Dann gab es "Teemenschen", die wieder zur Essenz des Tees zurück fanden. Sie sagten, dass nichts in einem Teeraum sein sollte, was ablenkt. Egal, wer den Teeraum betrat, ob Bauer oder Samurai, alle mussten ihre Insignien (Waffen wie Arbeitsgeräte etc.) und ihre Persönlichkeit vor dem Teeraum ablegen und durch einen halbhohen Eingang in den Teeraum kriechen. Der demokratischste Raum in Japan war wohl der Teeraum.


Ceremonial Matcha

Ihr Ziel ist, mit Teeplantagen und Zulieferern zu­sam­men zu arbeiten, die nachhaltig und verantwortungsvoll wirtschaften. Was veranlasste Sie, dieses Teehaus zu eröffnen, und seit wann sind Sie schon hier?
Anfang Dezember 2008 eröffneten wir unseren Teeladen. Ich komme aus der chinesischen Medizin und arbeitete viele Jahre in der Praxis mit einer vietnamesischen Ärztin. Für Konzerte organisierte ich Teelonges, z.B. im Gasteig oder in Kirchen, passend zu der jeweiligen Musik.  

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