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© Manfred Huber

  wurden, die keine waren. Wenn Schubladen klemmten wollte man uns weiß machen, dass das Möbelstück eben als ist. In meiner Schreinerlehre lernte ich, dass das nicht stimmt. Denn das Schöne an einer Antiquität ist ja, dass man sie ein­wand­frei benutzen kann. Unsere historischen Möbel sind leb­bar, und es ist schön, mit ihnen zu leben.
MANFRED HUBER: Ich muss eine Antiquität mit Appetit benutzen können, sie muss leichtgängig sein und darf nicht muffig rie­chen. Mit unseren Antiquitäten macht das Wohnen Spaß.
SIBIEN: Wie entwickelte sich aus Ihrer Sicht der Wert von Antiquitäten, und wie wird er sich weiter entwickeln?
MANFRED HUBER: Der Wert von Antiquitäten stagniert derzeit. Es gibt bestimmte Stilrichtungen, bei denen der Wert gestiegen ist, bei anderen ist er gefallen.
SIBIEN: Es gibt also Unterschiede bei der Wert­ent­wi­ck­lung in den verschiedenen Epochen?
MANFRED HUBER: Ja, immer gefragt ist der Stil um 1800: Louis Seize, Empire und Biedermeier. Das sind geradlinige Möbel, die zu unserem derzeitigen Geschmack gut passen. Für Möbel der späteren Epochen, z.B. aus der Gründerzeit, besteht kaum noch eine Nachfrage. Bei einfachen Möbeln ist der Preis stark ge­fal­len, während ausgefallene Stücke immer einen Liebhaber fin­den. Auch der historische Antiquitätenmarkt ist einem wech­seln­den Zeitgeist unterworfen.

 

SIBIEN: In Ihren Werkstätten restaurieren Sie antike Mö­bel und Uhren. Außerdem betreiben Sie eine Pol­ste­rei. Zu Ihren Arbeiten gehören die alte Schellackpolitur, Ver­gol­dun­gen sowie Bilderrestaurierungen. Das sind ver­schiedene Handwerke - alle aus einer Hand? 

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