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HYBRIDE
ine Hybride (von lat. hybrida; auch der Hybride oder der Hybrid), nichtfachsprachlich bzw. veraltet: Bastard, Mischling oder Blendling, ist in der Biologie ein Individuum, das aus einer Kreuzung zwischen verschiedenen Gattungen, Arten, Unterarten, Rassen oder Zuchtlinien hervorgegangen ist. Insbesondere in der Zucht wird der Begriff für Nachkommen von Kreuzungen verschiedener Rassen oder Zuchtlinien verwendet.
In der Züchtungspraxis war der Begriff Hybride ursprünglich primär in der Pflanzenzüchtung↑ verbreitet. In der industriellen Tierzucht wird aber vielfach auch mit der Methode der Hybridzucht gearbeitet. Dabei werden zunächst zwei Inzuchtlinien↑ einer Rasse ausgewählt und dann gewisse Eigenschaften über viele Generationen durch bewusste Inzucht und anschließende Selektion verstärkt. In der Geflügelproduktion werden beispielsweise Hybridhühner auf die Ausbildung besonders großer Brustmuskulatur oder das Legen von möglichst vielen Eiern optimiert.
In der pflanzlichen Hybridzucht wird der Heterosis-Effekt ausgenutzt, der – im Vergleich zu reinerbigen Lebewesen – zu mehr Vitalität und Leistungsfähigkeit führt. So kann der Heterosis-Effekt beispielsweise bei Getreide-Arten wie dem Mais zur Verdopplung der Erträge führen. Dementsprechend ist der Anteil der Hybridsorten in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen. So waren 1995 bei Brokkoli, Tomaten und Rosen- |
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kohl jeweils über 80 % der Sorten Hybridsorten. In den USA werden Hybride auf mehr als 90 % der Maisfläche verwendet. In China wird mehr als die Hälfte der Reisfläche mit Hybriden gesät. In 16 asiatischen Ländern befinden sich Reishybride in der Testphase. In Indien sind mehr als ein Drittel der Baumwollfläche Hybride.
Um den Heterosis-Effekt vollständig zu nutzen, werden in der Hybridzucht reinerbige Inzuchtlinien als Elterngeneration verwendet. Die entstehenden Linienhybriden bilden die erste Filialgeneration (F1-Generation). Sie werden als F1-Hybriden bezeichnet und sind genetisch uniform.
Die Verwendung von Hybriden hat für den Landwirt den Nachteil, dass Nachkommen von Hybriden deutlich an Fitness verlieren. Beim Anbau von aus Hybriden erzeugtem Saatgut kommt es beispielsweise bei Mais zu Ertragsreduktionen von etwa 30 %. Der übliche Saatgutpreis beträgt nur einen Teil dieser Ertragseinbuße, weshalb sich der jährliche Saatgutzukauf aus betriebswirtschaftlicher Sicht lohnt. Hinzu kommen zwei weitere Nachteile von offen bestäubten Sorten im Vergleich zu Hybriden: Erstens haben private Saatguthersteller einen geringeren Anreiz, verbesserte Sorten zu entwickeln und zu vermarkten, zweitens können offen bestäubte verbesserte Sorten, insbesondere in Feldnähe zu unverbesserten Sorten, durch Kreuzung ihre Züchtungsvorteile verlieren.
13.1.2015 ■ WIKIPEDIA↑
– AUTOREN↑
(Lizenz↑)
Lesen Sie weiter, was der Gärtner Julian Jacobs↑ dazu sagt:
Das Hybridsaatgut geht immer hervor aus einer Kreuzung von Inzuchtlinien. Diese Inzuchtlinien sind für die Pflanzen
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