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MIETE & ERD­MIETE

m Gartenbau werden Mieten zur Winterlagerung von Obst und Gemüse, beispielsweise von Wurzelgemüse wie Möhren, Kartoffeln, Kohlköpfen, aber auch Äpfeln verwendet. Häufig sind dies doppelwandige Holzkisten, in denen die Früchte zusammen mit Sand, Torf oder Stroh vor Licht und Kälte geschützt gelagert werden. Die Früchte bleiben so über Monate hinweg haltbar. Voraussetzung ist, dass nur einwandfreie Exemplare (ohne Faulstellen) ein­ge­mie­tet werden: Eine angefaulte Frucht kann den gesamten eingemieteten Bestand verderben. In der Regel werden die Früchte nicht oder nur grob von anhaftender Erde gereinigt, da diese Erdkruste die Oberflächen unter anderem unempfindlicher gegen Schimmelpilze macht.
In der Landwirtschaft werden insbesondere Zuckerrüben direkt nach der Ernte erst in langen Reihen am Ackerrand, den so­ge­nann­ten Rübenmieten aufgehäuft. Die Rüben werden je nach Witterung oft mit Stroh, seltener mit Erde oder Planen abgedeckt, damit kein Frost in sie ziehen kann. Werden die Rüben dann in der Zuckerfabrik benötigt, werden sie zur Weiterverarbeitung mit einem Rübenreinigungslader aufgenommen und an­schlie­ßend mit LKW oder Traktoren und Anhängern vom Feld ge­bracht.
Für die Feldlagerung von Trockenfutter wurden Diemen er­rich­tet. Eine Dieme (auch Heinze, Heubock, Feime, Triste, Schober, regional auch Diemen (mask.) oder Hocke) ist in der tra­di­tio­nel­len Landwirtschaft ein regelmäßig aufgesetzter Haufen von Heu, Stroh oder Getreide, der bei der Ernte auf dem Feld er­rich­tet wird. Die Getreidegarben werden aneinandergestellt, so dass die Ähren den höchsten Punkt bilden und nachtrocknen können.
Unterirdisch angelegte Erdmieten nennt man Vorratsgrube.
Vorratsgrube (Erdmiete) bezeichnet eine Erdgrube, die eigens für die Vorratslagerung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, meist Getreide angelegt wurde. Prähistorische und mit­tel­al­ter­li­che Vorratsgruben sind zugleich eine archäologische Quel­len­gat­tung.

 

Vorratsgruben bestehen meist aus einer beutel- oder ku­gel­för­mi­gen Grube im Boden, deren Wände geglättet oder mit Lehm ausgekleidet sind. Die Gruben werden randhoch mit Getreide befüllt, das jedoch einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 14,3 % aufweisen muss, und mit Lehm oder Erde luftdicht verschlossen. Die auf dem Getreide sitzenden Bakterien und Hefen setzten Faul- und Gärprozesse in Gang, bei denen größere Mengen Kohlendioxid freigesetzt werden. Die Kon­zen­tra­tion des Kohlendioxids in der dicht verschlossenen Grube stieg dabei so lange stetig an, bis die Mikroorganismen durch das Gas inaktiv oder abgetötet werden und den biologischen Abbau der Vorräte auf ein Minimum reduzieren. Die Vorräte sind unter dieser Schutzatmosphäre über einen langen Zeitraum lagerfähig. Unter günstigen Umständen bildet sich lediglich auf der obersten Schicht des Lagergutes, im Bereich der Gru­ben­öff­nung, eine dünne Schicht angefaulten Getreides, welche für die Ernährung nicht mehr brauchbar ist. Für den Zugriff auf die Vorräte wird der Verschluss geöffnet, das verfaulte Getreide abgetragen und die nutzbaren Vorräte komplett entnommen. Die Vorratsgruben sind wiederverwendbar.

24.5.2014 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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