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HÜLSENFRÜCHTLER
Leguminosen

ie Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae; früher: Papilionaceae), auch Leguminosen ge­nannt, sind eine der artenreichsten Pflan­zen­fa­mi­lien und gehören zur Ordnung der Schmet­ter­lings­blü­ten­ar­ti­gen (Fabales). Sie umfasst drei Un­ter­fa­mi­lien, die oft auch als eigene Familien behandelt werden, und weitere Tribus, mit insgesamt etwa 730 Gattungen und fast 20.000 Arten – mit der größten Gattung innerhalb der Ge­fäß­pflan­zen: Astragalus mit etwa 2000 Arten. Der Ursprung der Familie wird in der späten Kreidezeit (vor 65 bis 70 Millionen Jahre) vermutet.
Die Hülsenfrüchtler sind eine von wenigen Familien, die zwei gültige, alternativ verwendbare wissenschaftliche Namen be­sit­zen: Der Name Leguminosae wurde von Michel Adanson im Jahr 1763 geschaffen. Erst 1836 wurde von John Lindley der neue Name Fabaceae gebildet. Der nomenklatorische Typus zu beiden Namen ist die Gattung Faba Miller, ein Synonym von Vicia L.

 


Es sind zum Einen ein- bis zweijährige, oder ausdauernde krautige Pflanzen oder zum Anderen verholzende Pflanzen: Bäume, Sträucher und Lianen. Sie wachsen selbstständig aufrecht, kriechend oder kletternd. Bei einer ganzen Reihe von Arten oder Sorten der Kulturpflanzen führen die Sprossachsen kreisende Bewegungen meist in, seltener gegen den Uhr­zei­ger­sinn aus; es sind windende Pflanzen, die an anderen Pflanzen oder Gegenständen empor klettern. Einige Arten sind Epiphyten. Einige Arten besitzen xerophytische Anpassungen. Die Pflan­zen können mit Stacheln oder Dornen bewehrt sein.
Die meisten Leguminosen gehen in ihren Wurzelknöllchen eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien (Rhizobien) ein. Sie machen sich dadurch unabhängig vom Nitratgehalt des Bodens und sind in extrem stickstoffarmen Böden (zum Beispiel Akazien in der „Wüste“) erst lebensfähig. Zum Schutz der Bakterien vor Luftsauerstoff sind Leguminosen in der Lage, das Sauerstoff-bindende Protein Leghämoglobin zu bilden.
Durch ihre Rhizobien tragen Leguminosen zur Fruchtbarkeit des Bodens bei (Gründüngung↑). In der Landwirtschaft wer­den sie daher gern zur Melioration als Zwischenfrüchte an­ge­baut. Die Stickstofffixierung kann 100 kg/ha pro Monat er­rei­chen.
In Gesellschaft mit Phaseolus vulgaris wurde ein Pilz entdeckt, der Insekten befällt und deren Stickstoff an die Pflanze wei­ter­gibt.
Leguminosen sind sehr nährstoffreiche Pflanzen, die reichlich Protein, Vitamine und Mineralstoffe, aber auch antinutrive Stoffe beinhalten. Die antinutriven Inhaltsstoffe sind der Grund, warum Leguminosen in der Regel durch Kochen und/oder Keimen ver­ar­bei­tet werden müssen.
Bedeutung als Nutzpflanzen
Aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes (Legumin) und der großen Erträge auf kleinen Flächen sind Früchte und Samen der Hülsenfrüchtler fast weltweit ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung. Insbesondere bei fleischarmer oder vegetarischer Kost sind sie fast unverzichtbar. Beispiele sind etwa Erbsen, Kichererbsen, Bohnen, Azukibohnen, Limabohnen und Linsen, die zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) gehören. Oft werden nur die Samen gegessen und umgangssprachlich werden dann die Samen – pars pro toto – meist „Hülsenfrüchte“ genannt. Bei beispielsweise grünen Bohnen und Zuckererbsen werden die Früchte gegessen. Einige Hülsenfrüchte können auch roh gegessen werden (zum Beispiel Zuckererbsen), viele sind im rohen Zustand aber gesundheitsschädlich und müssen vor dem Verzehr unbedingt eingeweicht und vollständig durchgegart werden.

31.1.2015 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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