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Giftig & Umweltschädlich

POLYCHLORIERTE DIBENZODIOXINE UND DIBENZOFURANE
Dioxine

olychlorierte Dibenzo-p-dioxine und Dibenzofurane (PCDD/PCDF) sind zwei Gruppen von chemisch ähnlich aufgebauten chlorierten organischen Ver­bin­dungen. Sie gehören zu den sau­er­stoff­hal­ti­gen Derivaten von halogenierten Kohlenwasserstoffen und werden im allgemeinen Sprachgebrauch, teilweise auch in der Literatur als Dioxine – oder fälschlich als Dioxin (Singular) – zusammengefasst.

Dioxine entstehen unvermeidlich als Nebenprodukte bei der Herstellung chlororganischer Chemikalien oder bei beliebigen Oxidationsreaktionen von Kohlenwasserstoffverbindungen in Anwesenheit von Chlorverbindungen (beispielsweise Kochsalz NaCl). In der Regel entstehen nachweisbare Konzentrationen von Dioxinen bei Verbrennungen mit Temperaturen oberhalb 300 °C (Assoziation der Dioxinmoleküle) und unterhalb von 700 °C (Dissoziation der Dioxinmoleküle).

 


Durch technische Maßnahmen, beispielsweise den Einbau von Filtern in Müllverbrennungsanlagen und durch Nachverbrennung in den Abgasströmen, kann der Ausstoß von PCDD/PCDF er­heb­lich verringert werden. Allerdings ist die Verbreitung solcher Maßnahmen von Land zu Land unterschiedlich. Die gesetzlichen Anforderungen zur Überwachung der Dioxingehalte in Misch­pro­duk­ten sind in den meisten Ländern schwach.
Als langlebige organische Schadstoffe werden sie in der Umwelt bei niedrigen Temperaturen kaum abgebaut. Spuren von polychlorierten Dioxinen und Furanen kommen überall auf der Welt vor. Über die Nah­rungs­kette reichern sich Dioxine in lebenden Organismen, bei Wirbeltieren vor allem in der Leber als dem Entgiftungsorgan der Stoffwechselkreisläufe an.
Der Mensch nimmt Dioxine vor allem über tierische Nah­rungs­mittel (Fisch, Fleisch, Eier, Milchprodukte) auf. Ein wichtiger Indikator für die Belastung von Menschen ist die Konzentration in der Muttermilch.

Belastung von einzelnen Lebensmitteln und Mut­ter­milch
Hühner in Freilandhaltung nehmen Dioxine und Furane haupt­sächlich durch das Aufpicken von Bodenpartikeln auf. In den Eiern kommen diese Substanzen aufgrund ihrer Fettlöslichkeit überwiegend im Eidotter vor, das zu einem Drittel aus Fett besteht. Seit Januar 2005 gilt für Eier EU-weit ein Dioxin-Grenzwert von 3 pg TEQ Dioxinen/g Fett oder 6 pg TEQ/g Fett für Dioxine und dioxinähnliche PCB. Bei Stichproben waren Eier von Hühnern in Freilandhaltung meist stärker mit Dioxinen belastet als Eier aus Boden- oder Käfighaltung. Die Grenzwerte werden bei Freilandhaltung gelegentlich überschritten.
Daneben können Nutztiere Dioxine durch verunreinigte Fut­ter­mit­tel aufnehmen. So mussten im Mai 2010 in Deutschland mehrere Legehennenbetriebe geschlossen werden, nachdem kon­ta­mi­nier­ter Mais zu Biofutter verarbeitet wurde. Im Dezember 2010 wurden erneut belastete Proben von Eiern und Geflügelfleisch gefunden. Als Quelle der Dioxinkontamination erwies sich der Fut­ter­mit­tel­pro­du­zent Harles und Jentzsch, der für die Her­stel­lung von Tierfutterfetten technische Fette aus der Bio­die­sel­pro­duk­tion verwendet hatte. Nach Schätzungen der Bun­des­re­gie­rung wurden bis zu 3000 Tonnen belastetes Tierfutterfett her­ge­stellt und an Legehennen, Mastschweine und Mastgeflügel verfüttert.
Fische sind oft stark mit Dioxinen belastet, das gilt insbesondere für Fische mit einem hohen Fettgehalt. Besonders häufig werden die EU-Grenzwerte (4 pg TEQ Dioxine/g Frischgewicht oder 8 pg TEQ der Summe aus Dioxinen und  

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