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Alle Bilder © BUND

nis­men auf­ge­nom­men: Mikroplastik wurde in Seehunden, Fi­schen, Muscheln und klei­ne­ren Or­ga­nis­men nachgewiesen, die es mit ihrer Nah­rung aufnehmen. Im Magen-Darm-Trakt kön­nen diese Schadstoffe wieder frei­ge­setzt werden und Einfluss auf den Or­ga­nis­mus nehmen. Bereits be­kannt ist die Beeinträchtigung des Hor­mon­sy­stems durch Weichmacher, die her­aus­ge­löst und in das Wasser abgegeben werden. Sie werden für Elastizität der Kunststoffe häu­fig eingesetzt, besitzen eine Ähn­lichkeit zu natürlichen Hormonen und können zu Unfruchtbarkeit sowie Bildung von Tumoren führen.
Einmal in den Organismus aufgenommen, kann das Mikroplastik nicht mehr aus­ge­-

MIKROPLASTIK
die unsichtbare Gefahr

lastikgegenstände aus unserem täglichen Ge­brauch finden sich zahlreich an den Küsten und Flussufern sowie in den Meeren der Welt. Weniger offensichtlich – aber nicht weniger häufig – sind mikroskopisch kleine Plastikpartikel. Als Mikroplastik werden allgemein Kunststoffteilchen mit einer Größe von unter fünf Millimetern bezeichnet. Mikroplastikpartikel, wie sie etwa in Zahncremes eingesetzt werden, sind jedoch wesentlich kleiner: Mit Größen im Mikrometer- oder sogar Nanometerbereich stellen sie eine unsichtbare Gefahr dar – mit verheerenden Folgen. Sie ziehen Umweltgifte an, werden von Meeresorganismen ge­fres­sen und sind nicht wieder aus der Umwelt zu entfernen. Daher setzt sich der BUND für ein Verbot von Mikroplastik in Produkten wie Kosmetika ein.
Als primäres Mikroplastik werden sogenannte Kunststoffpellets bezeichnet, die von der Industrie zur Weiterverarbeitung her­ge­stellt werden. Feines Plastikgranulat findet Anwendung in der Kosmetikproduktion. Zu finden sind sie in Peelings, als Mas­sa­ge­per­len in Duschgelen sowie in Zahnpasten. Derzeit ist eine Fil­te­rung in Klärwerken noch nicht möglich, wodurch das Mi­kro­pla­stik aus den Haushalten ungehindert in das Meer gelangt.
Sekundäres Mikroplastik entsteht wiederrum beim Zerfall grö­ße­rer Kunststoffteile durch die Einwirkung von Sonne, Wind und Wellen. Das größere Plastik zerfällt in seine Ursprungsform, in Plastikpellets, zurück.
Aufgrund seiner wasserabweisenden Ober­flä­che zieht Mi­kro­pla­stik Schadstoffe an und lagert diese an Oberfläche ab. Die Partikel werden dann samt Schadstoffen von den Mee­res­or­ga­-

schie­den werden. Da es zudem keinen Nähr­wert besitzt, verhungern die Tiere mit vollem Magen. Weiterhin kann die Aufnahme zu Darmverschlüssen und Verletzungen an Schleimhäuten führen. Das nicht abgebaute Plastik und Schad­stof­fe, die sich im Gewebe ansammeln, werden so Teil der Nahrungskette und gelangen hierüber in den menschlichen Körper. Über die Auswirkungen auf den Menschen ist bisher nur wenig bekannt.
Sicher ist hingegen: Je kleiner das Plastikpartikel ist, desto grö­ßer das Risiko der Aufnahme und die Anzahl der Tiere, die es konsumiert. Ist Mikroplastik erst in den Flüssen und dem Meer, kann es nicht wieder entnommen werden. Der Zustand der Meeresumwelt ist besorgniserregend und die Auswirkungen sind kaum abzuschätzen. Daher muss der vermeidbare Eintrag von Mikroplastik gestoppt werden.



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Entscheiden auch Sie sich dazu, keine Körperpflegeprodukte mehr zu kaufen, die als Inhaltsstoffe Polyethylen (PE) oder Po­ly­pro­py­len (PP) enthalten (Negativ-Liste↑). Machen Sie politisch Druck, indem Sie die Produkthersteller dazu auffordern, Mi­kro­pla­stik aus ihren Produkten zu nehmen.
19.2.2014 ■ NADJA ZIEBARTH, Meeresschutzexpertin beim BUND.net (Quelle)↑ 

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