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APFEL

ie Äpfel (Malus) bilden eine Pflanzengattung der Kernobstgewächse (Pyrinae) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Gattung um­fasst etwa 42 bis 55 Arten laubwerfender Bäume und Sträucher aus Wäldern und Dickichten der nördlichen gemäßigten Zone in Europa, Asien und Nordamerika, aus denen auch eine große Anzahl an oft schwer un­ter­scheid­ba­ren Hybriden hervorgegangen ist. Die weltweit mit Abstand bekannteste und wirtschaftlich sehr bedeutende Art ist der Kulturapfel (Malus domestica).
Der Kulturapfel ist eine Zuchtform, die nach bisherigen Ver­mu­tun­gen durch Kreuzung des auch heute noch wild vor­kom­men­den Holzapfels (Malus sylvestris) mit Malus praecox und/oder Malus dasyphylia entstanden ist. Neuere gentechnische Un­ter­su­chun­gen weisen dagegen auf eine Abstammung vom Asi­a­ti­schen Wildapfel (Malus sieversii) mit Einkreuzungen des Kau­ka­sus­apfels (Malus orientalis) hin. Die drei eingangs genannten Wildapfelsorten sind wahrscheinlich bereits recht früh ein­ge­kreuzt worden.
Die ursprüngliche Heimat des Kulturapfels liegt möglicherweise in Asien. Wie und wann er nach Mitteleuropa gelangte, ist nicht

 

bekannt. Die wahrscheinlichste Verbreitungsmöglichkeit sind Handelswege, da die Frucht seit früher Zeit als le­bens­ver­län­gern­des Heilmittel galt.
Die älteste dokumentierte Sorte des Kulturapfels ist vermutlich der Borsdorfer Apfel, der bereits 1170 von den Zisterziensern erwähnt wurde. Um 1880 waren mehr als 20.000 Apfelsorten weltweit in Kultur, davon allein in Preußen über 2.300 Sorten. Seit dem Beginn der Industrialisierung bis ins frühe 20. Jahr­hun­dert wurde vielfältiger Obstbau und Züchtung zur Versorgung der städtischen Großräume politisch gefördert und motiviert. Un­ter­stützt durch Obstbauliteratur und Pomologenvereine konnte ei­ne große regionale Sortenvielfalt dokumentiert und erhalten wer­den. Heute gibt es in Deutschland ungefähr 1.500 Sorten, von denen aber lediglich 60 wirtschaftlich bedeutend sind. Die aufwendige Sortenkunde und der Erhalt alter oder nicht mehr in­dustriell genutzter Sorten wird heute von verschiedenen Ver­ei­nen betrieben. Im Gartenhandel und bei Direktvermarktern sind der­zeit nur noch etwa 30 bis 40 Sorten erhältlich – Tendenz sin­kend. In den Auslagen der Supermärkte schrumpft das Angebot sogar auf fünf bis sechs globale Apfelsorten zusammen. Neben der Vielfalt des Angebotes gehen zunehmend auch innere Qua­li­tä­ten der Sorten verloren. Neuerdings spricht man auch von Mar­ken­äpfeln, sogenannten Clubsorten, wie zum Beispiel ’Pink Lady’, die nur in Lizenz verkauft werden dürfen. Die ver­schie­de­nen Apfelsorten werden grundsätzlich in Sommerapfel-, Herbst­apfel- und Winterapfelsorten unterschieden.  

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