WEITERSAGEN

INHALTE MODE AUSGEHEN REISEN NATUR GESUNDHEIT WOHNEN HANDWERK WISSEN IMPRESSUM

DAMENMODE HERRENMODE SPORTMODE BEAUTY


© Subbotina Anna - Fotolia.com

Die Lippenfarbe ist aber kei­ne Erfindung der Neuzeit. Über die Jahrtausende hin­weg zierte rote Farbe die Mün­der ver­füh­re­rischs­ter Frau­­en. Und bei jeder Kultur hatte Lippenfarbe einen an­de­ren Stellenwert. Die erste belegte Verwendung wurde den „Sumerern“ aus der Stadt Ur zugeschrieben. Bei Aus­gra­bun­gen wurde ein Gefäß mit einer Art Lip­pen­far­be geborgen und auf 3500 v. Chr. datiert.
Die äußere Erscheinung ei­nes Menschen spiegelt sei­ne Seele wieder, so glaubte man im frü­hen Ägypten. Im uralten Medizin-Papyrus (Ebers) wird auf­ge­führt, dass nicht nur die hoch­ge­stell­ten Ägyp­te­rin­nen, son­dern auch deren Männer bei der Kosmetik kräftig zu­lang­ten. Als Lippenfarbe wur­den Hennalauge oder ver­schie­de­ne Ockertöne mit Frucht- bzw. Pflan­zen­säf­ten ver­wen­det. In späteren Zeiten

ROTE LIPPEN SIND ZUM KÜSSEN DA
Von der Lippenfarbe zum Lippenstift – 5500 Jahre historischer Streifzug

n ihnen schieden sich die Geister der Geschichte: Rote Lippen. Gefeiert als Zei­chen von gesellschaftlichem Ansehen, Sinn­lich­keit und Verführung. Aber auch verteufelt als Symbol des Satans. Ver­ächt­lich als „unhöfisch“ abgewertet. Wer hätte gedacht, dass sich ein „rotes Würstchen“ von damals zum meist­ver­kauf­ten Make-up-Utensil der Welt gemausert hat.
Ein cooles, trendy Outfit, ohne passend abgestimmten Lip­pen­stift? Unmöglich! 80 % der Frauen von heute können sich ein Leben ohne ihren „treuen, farbigen Begleiter“ denn auch gar nicht vorstellen.

© Medizin-Papyrus Ebers; Bild: Aoineko↑ (Lizenz↑)

wurden auch Pas­ten aus Wachs und Ölen mit der Mi­­ne­­ral­­far­­be Zin­­no­ber ge­mischt.
Lie­be mit Kna­ben ab 12 Jah­ren war im an­ti­ken Grie­chen­land teilweise ge­sell­schafts­fä­hig. Lip­pen­far­be hin­ge­gen galt als an­stö­ßig. Zu­ge­las­sen wur­­de sie nur bei den He­tä­ren, den so­zi­al an­er­kann­ten, ge­bil­de­ten Pros­ti­tu­ier­ten der Ober­schicht. Im Rö­mi­schen Reich wur­de ein „roter Mund“ wieder toleriert. Die Damen der Gesellschaft pinselten fleißig mit den abgeänderten ägyptischen und griechischen Rezepturen. Als Farbstoff diente u. a. die Farbe aus der Polderos-Wurzel. 

1 2 3

Douglas Make-Up